Drei Bergsteigerinnen und vier Bergsteiger hatten das Ziel, den einsamen Schrammacher-Gipfel auf 3.411 m zu erreichen. Der Schrammacher ist einigen bekannt durch die knackige Nordwand-Diagonale. Wir nahmen für uns den deutlich zahmeren Aufstieg über den Südgrat.
Parkplatz war Zamsgatterl am Schlegeisspeicher im hinteren Zillertal. Ein schöner Weg führte uns an Wasserfällen und Bachläufen vorbei zur Lavitzalm. Ab jetzt wurde der Weg ein wenig anspruchsvoller. Nach zwei Stunden erreichten wir unser Quartier auf 2.276 m Höhe, das Pfitscherjoch-Haus.
Nachdem die komfortablen Zimmer bezogen waren, gab es ein Bierchen oder Kaffee. Fünf Bergsteiger meinten, noch zu viel Energie in den Beinen zu haben. In Richtung Europahütte machten wir uns auf den Weg, und dieser führte uns auf den Nusskopf. Rund 200 Höhenmeter waren hinter uns. Nach ein paar Fotos ging es zurück zur Hütte.
Am zweiten Tag wurde der Schrammacher in Angriff genommen. Nach einer bequemen (Betten), aber lauten Nacht mit Gewitter und Regen ging es um 9 Uhr los. Regen und Nebel verzögerten lange den Abmarsch. Am Grawandkofel vorbei Richtung Hohe Wand erreichten wir nach gut drei Stunden den Anseilpunkt auf ca. 2.800 m. Mit einer kleinen Stärkung und Überziehen warmer Kleidung, es war sehr kalt und windig mit starken Böen, zudem herrschte dichter Nebel, ging es weiter in einer 7er-Seilschaft über den Gletscher Stampflkees.
Nach einer Stunde waren die drei Bergsteigerinnen und vier Bergsteiger auf einer Höhe von 3.200 m. Weder Einstieg noch Berg waren zu sehen. Starker Nebel verhinderte jede Sicht. Nach kurzer Beratung wurde vom Gruppenleiter das Unternehmen Schrammacher-Gipfel abgebrochen. Nachdem wir abgedreht hatten, verzog sich für drei Minuten der Nebel. Einstieg sowie Südgrat waren vor uns. Der Aufstieg zum Gipfel (ca. 300 Höhenmeter) bei gutem Wetter hätte noch zwei Stunden beansprucht. Obwohl wir unser Ziel nicht ganz erreicht haben, waren alle zufrieden, gesund und ohne Blessuren gegen 17 Uhr wieder an unserem Ausgangspunkt, dem Pfitscherjoch-Haus, angekommen zu sein.
Eine eisige Einlage von einer Bergsteigerin und zwei Bergsteigern (der Rutsch in einen Gletschersee) rundete den Tag ab. Bis 22 Uhr saßen wir noch gemütlich beisammen. Es waren schöne Tage auf dem Pfitscherjoch, ein schönes Erlebnis und eine tolle Truppe.
Die Teilnehmer: Gerlinde, Anna, Anja, Willi, Christian, Tom und Gruppenleiter Martin. |